Riots in Berlin

ELTERN UND SCHÜLER STEHEN AUF

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Von der Theorie in die Praxis. Gestern noch auf einer politischen Diskussion mit der Bundesministerin Renate Künast, heute die praktischen Ergebnisse der aktuellen Bildungspolitik im Rahmen einer Gesamtelternversammlung.

In Berlin (bzw. in Ostberlin) werden seit einiger Zeit aus finanziellen Gründen Schulen zwangsweise fusioniert. In Prenzlauer Berg beispielsweise steht eine dieser Schulschließungen unmittelbar bevor:
Zum August 2006 wird aus dem guten, alten Pasteur das Camille Claudel Gymnasium - das ist der Beschluss des Berliner Senats trotz großer Proteste der Schüler- und Elternschaft. Nun geht es darum, wie diese beiden Schulen zusammenwachsen, wie sie sich als gemeinsame Schule gegenüber Mitbewerbern profilieren und wie den Schülern pädagogische Qualität angeboten werden kann.
Unruhe bis latente Aggressivität ist unter den verunsicherten Eltern festzustellen, denn der Senat hat mit dem Beschluss seine Arbeit getan, die Eltern fühlen sich aber mit der praktischen Umsetzung der geschaffenen Tatsachen allein gelassen. Etliche Fragen bezüglich der weiteren schulischen Laufbahn können (noch) nicht beantwortet werden.
Als der Gesamtschülervertreter des Camille Claudel Gymnasiums in einer flammenden Rede die Missstände seiner Schule anprangert, klatschen die Eltern Beifall und sind zugleich höchst irritiert. Denn diese Schule wird nach der Fusionierung übrig bleiben.

Bildung wird von den Parteien - nicht nur in diesem Wahlkampf - als ein hohes, lebensnotwendiges Gut angesehen. Politiker wollen sich für ein Mehr an Bildung einsetzen.

Aber kennen die Politiker die Praxis, wissen sie, wie heruntergekommen viele Schulgebäude sind? Ist ihnen klar, wie wenig motiviert viele ihrer Staatsbediensteten in den Klassenzimmern arbeiten, wieviele Schüler in einer Klasse in oftmals beengten Räumlichkeiten miteinander lernen müssen?
Und: Ist ihnen klar, wie beunruhigt Eltern über die schlechten Schulbedingungen ihrer Kinder sind?
Was, wenn alle diese Eltern und Schüler gemeinsam auf die Straße gehen?



Mehr lesen zu dem Thema Bildung in den Parteiprogrammen:
--- SPD
--- CDU
--- Die Grünen
--- FDP
--- Linkspartei
ayako - 24. Aug, 21:45

Fusionierung? Nein, danke!!!

Ich finde es unmöglich, dass immer über unseren Kopf hinweg entschieden wird, was mit unseren Schulen usw. passiert.Vor allem regt mich momentan die Fusionierung der Pasteur- und der Camille-Claudel-Oberschule auf, da mich das direkt betrifft. Bis jetzt ist mir auch noch niemand begegnet, der für die Zusammenlegung ist. Was ich (und noch viele andere) auch schade finde, ist, dass mein jetziger Schulleiter dieser von der zusammengelegten Schule nicht bleiben wird. Stellvertretender Schulleiter wird er auch nicht, wegen der "Gleichberechtigung", also wird es eine stellvertretende SchulleiterIN geben. Es passt mir auch gar nicht, dass wir ausgerechnet mit dieser Schule zusammengelegt werden: Sie ist noch runtergekommener als meine Schule und macht allgemein keinen guten Eindruck auf mich. Durch die Fusionierung wird mir zwar ein bestimmtes weiteres Schulfach ermöglicht, doch das ist der einzige Vorteil an der ganzen Sache. Da ist es doch berechtigt, zu denken "Das soll´s jetzt gewesen sein?".
Was erwarten "die da oben" von der Zusammenlegung? Wollen sie nur Geld sparen? Ist das berechtigt?
Einmal fand in meiner Schule eine podiumsdiskusion statt, zu der ein Journalist der TAZ kam. Er stellte sich vor und ließ sich sofort darüber aus, wie hässlich und heruntergekommen unsere Schule doch sei. Ich frage mich, ob er sich mal Gedanken gemacht hat, woran das liegt?! Bei uns wird nun mal gespart, wir haben nicht wirklich die Mittel, um unsere Schule schön zu gestalten. Manchmal werden Malaktionen veranstaltet, da können die, die wollen in den Ferien kommen und die Schule streichen. Klingt nicht verlockend, zusätzlich muss man eigene Pinsel mitbringen. Trotzdem sterichen freiwillig ein paar Schüler in den Ferien die Schule. Und dann kommt da dieser Journalist und meckert als erstes darüber, das unsere Schule unmöglich aussieht.
Wir haben auch gegen die Zusammenlegung demonstriert, aber ohne Ergebnis. Die, die es am meisten betrifft, dürfen am wenigsten mitentscheiden.
So eine Politik ist absolut fragwürdig...

Lupita - 26. Aug, 00:47

Unser Rohstoff ist Bildung

Auf die Anfrage von 'WIR HABEN DIE WAHL 2005' antwortete Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wie folgt:

"Nun zu der von Ihnen angesprochenen Bildungsmisere: Die FDP hat 13 Kernforderungen liberaler Bildungspolitik aufgestellt, um Schluß mit der Bildungsmisere zu machen. Wer wenige Bodenschätze hat, braucht kluge Köpfe. Unser Rohstoff ist Bildung. Unser Kapital sind gut ausgebildete Menschen:

- Vorschulische Bildung und Förderung als flächendeckendes Angebot
- Ein für die Eltern kostenfreier Habtagskindergarten mit hoher pädagogischer Qualität
- Eine für alle Kinder verpflichtende Starklasse mit vorangegangenen Sprachstandserhebungen und gezielter Förderung
- Aufwertung der Grundschule und kleinere Klassen
- Viel mehr Selbstständigkeit der Bildungseinrichtungen, der Schulen und Hochschulen. Abbau der Bildungsbürokratie
- Finanzielle Gleichberechtigung der freien und öffentlichen Bildungsträger. Wettbewerb der Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Hochschule um das beste Angebot.
- Bundeseinheitliche Qualitätsstandards für Schulen und Qualitätssicherung durch unabhängige Agenturen
- Umfassendes Angebot an Ganztagsschulen mit besonderem pädagogischen Profil.
- Flexibilisierung, Entbürokratisierung und Modularisierung der beruflichen Bildung für mehr Ausbildungsplätze.
- Mehr Praxisbezug in der Lehrlingsausbildung
- Die Möglichkeit für die autonomen Hochschulen, zur Verbesserung der Lehre sozial verträgliche Studiengebühren zu erheben.
- Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Grundsicherung des Lebensunterhalts für Studierende mit entsprechendem Bedarf (BAFöG)
- Die Weiterentwicklung des lebenslangen Lernens in Deutschland
Für weitere detaillierte und ausführliche Informationen zu den bildungspolitischen Plänen der FDP möchte ich Sie auf das Kapitel 3 „Mehr FDP für mehr Bildung und Innovation“ des Wahlprogramms der FDP (http://files.liberale.de/fdp-wahlprogramm.pdf) hinweisen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger"

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