Lucky Look - 11. Aug, 16:49

Größte Geißel dieses Jahrzehnts

„Die Massenarbeitslosigkeit ist zur größten Geißel dieses Jahrzehnts geworden, Millionen Menschen wird die Möglichkeit vorenthalten, ihre Existenz durch bezahlte Arbeit zu sichern. Dies gilt auch zunehmend für diejenigen, die noch Arbeit haben. Die Tagelöhner kehren zurück, hieß es gestern in der Frankfurter Rundschau und ich finde, daß diese Formulierung die gegenwärtige Entwicklung und die Zunahme der "working poor" in der Bundesrepublik ausgesprochen zutreffend kennzeichnet.
Immer neue Bevölkerungsgruppen geraten in materielle Not, Kinderreichtum wird zum Armutsrisiko und immer mehr Jugendliche beginnen ihr eigenes Leben in der Sozialhilfe. Obdachlosigkeit und ein Leben in Notunterkünften gehören ebenso zum Alltag unseres reichen Landes, wie alte Frauen und Männer, die Mülltonnen nach Eßbarem absuchen und bettelnde Kinder im Bahnhofsmilieu.
Andererseits nimmt mit einer geradezu gleichlaufenden Dynamik die Anhäufung immer größeren Reichtums in immer weniger Händen zu: Auf 13 Billionen DM haben sich privates Geld- und Immobilienvermögen im vergangenen Jahrzehnt angehäuft, davon 4,6 Billionen DM Geldvermögen. Damit verfügen die reichsten 5 % der Haushalte über etwa ein Drittel des Bruttogeldvermögens.
Auch die großen Unternehmen hatten beste Chancen, die Gewinnzuwachsraten hochzutreiben, während die kleinen und mittleren Unternehmen durch den grenzenlosen Unterbietungs- und Verdrängungswettbewerb auf der Strecke bleiben. Den Größeren ist die Steuersenkungspolitik der Bundesregierung zugute gekommen. Haben sie 1960 noch 23,8 % zum Gesamtsteueraufkommen beigetragen, waren es 1995 nur noch 7,6 %, während durch die Lohnsteuern 34,7 % in die Staatskassen flossen.“

So beschreibt MdB Dr. Heidi Knake-Werner (PDS) im Jahr 1997 die Situation am Arbeits(losen)markt. Das war EIN Jahr BEVOR die rotgrüne Koalition in den Bundestag einzog. Also nach weit mehr als einem Jahrzehnt mit unserem Kohlkopf.

Der ist übrigens – anders als die Illustration vermuten lässt – ganz und gar nicht grün. Aber ein Romanescu (so heißt dies leckere Kohlsorte) passt prima auf den „Dicken“, schließlich hat er sich Anfang der 90er Jahr sein „Wahlvolk“ aus Rumänien importiert. Da wurden mehr als zweihunderttausend Siebenbürgener mit deutschen Pass heim ins Land der freien Wahlen geholt...

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