La Ola für Guido?
ODER: NUR DIE HÄNDE VON WESTERWELLE WAREN IN BEWEGUNG
Vor fünf Tagen scharte Gregor Gysi eine große Fangemeinde um sich, deutlich weniger Interessierte finden sich an diesem Dienstag Abend zum Forum Berlin Alexanderplatz mit Guido Westerwelle ein.
Das Publikum: Im Durchschnitt deutlich jünger als die Linkspartei.PDS-Anhänger, und: auffallend viele junge, gepflegte Männer.
Westerwelle, leger ohne Krawatte in hellolivfarbenen Anzug, reibt sich die Hände, als er den Raum betritt. Seine Hände werden immer wieder im Verlauf der Diskussionsrunde sprechen. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass sein großformatiges Wahlplakat ihn mit einer offenen, einladenden Handgestik zeigt.
Wer sich nun von Guido Westerwelle einen gewissen Spassfaktor à la Guidomobil oder Big Brother erwartet hatte, wird enttäuscht. Ziemlich tröge beginnt der FDP-Bundesvorsitzende mit seinem Lebenslauf. Fast von Anfang an schlägt ihm eine ablehnende Haltung aus dem Publikum entgegen, die sich in lautstarken Kommentaren niederschlägt. Einige seiner Wähler versuchen mit Beifall dagegen zu halten.
Westerwelles Versuche, mit Scherzen oder Ironie das Publikum für sich zu gewinnen, wollen nicht wirklich gelingen. Wenn er sich mit einer Formulierung unsicher ist, ändert er sie wieder ab. Inhaltlich versucht er mit einer Unmenge an Zahlenmaterial zu überzeugen - frei nach dem Motto:
Mehr Guido, mehr Zahlen und Prozente.
Ein Mehr in der Mehrwertsteuer befürwortet er allerdings nicht, denn das ist für ihn gleichbedeutend mit einer Zunahme an Schwarzarbeit und einer Verringerung der Kaufkraft. Dagegen sieht er mit Paul Kirchhof seine Parteilinie für eine leistungsfähige Wirtschaftspolitik gestärkt. Mit mehr Leistungsbereitschaft, Fleiß und Disziplin den Wohlstand für alle erwirtschaften. Im übrigen halte er es für "eine Legende und Mär", der deutsche Staat habe kein Geld, nein! Die Steuereinnahmen steigen, aber Bundesfinanzminister Hans Eichel hat unverhältnismäßig hohe Ausgaben. Den Grünen bzw. Bundesministerin Renate Künast wirft er die "Abwicklung des Gentechnikstandorts Deutschland" vor.
Einen erneuten Zwischenruf versucht Westerwelle abzuwehren mit den Worten: "Es zwingt sie keiner, mich anzuhören". Für solche und andere Sätze erhält er auf seiner tagesaktuellen Charismakurve für diese Runde ein "Ungenügend".
Vor fünf Tagen scharte Gregor Gysi eine große Fangemeinde um sich, deutlich weniger Interessierte finden sich an diesem Dienstag Abend zum Forum Berlin Alexanderplatz mit Guido Westerwelle ein.
Das Publikum: Im Durchschnitt deutlich jünger als die Linkspartei.PDS-Anhänger, und: auffallend viele junge, gepflegte Männer.
Westerwelle, leger ohne Krawatte in hellolivfarbenen Anzug, reibt sich die Hände, als er den Raum betritt. Seine Hände werden immer wieder im Verlauf der Diskussionsrunde sprechen. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass sein großformatiges Wahlplakat ihn mit einer offenen, einladenden Handgestik zeigt.
Wer sich nun von Guido Westerwelle einen gewissen Spassfaktor à la Guidomobil oder Big Brother erwartet hatte, wird enttäuscht. Ziemlich tröge beginnt der FDP-Bundesvorsitzende mit seinem Lebenslauf. Fast von Anfang an schlägt ihm eine ablehnende Haltung aus dem Publikum entgegen, die sich in lautstarken Kommentaren niederschlägt. Einige seiner Wähler versuchen mit Beifall dagegen zu halten.
Westerwelles Versuche, mit Scherzen oder Ironie das Publikum für sich zu gewinnen, wollen nicht wirklich gelingen. Wenn er sich mit einer Formulierung unsicher ist, ändert er sie wieder ab. Inhaltlich versucht er mit einer Unmenge an Zahlenmaterial zu überzeugen - frei nach dem Motto:
Mehr Guido, mehr Zahlen und Prozente.
Ein Mehr in der Mehrwertsteuer befürwortet er allerdings nicht, denn das ist für ihn gleichbedeutend mit einer Zunahme an Schwarzarbeit und einer Verringerung der Kaufkraft. Dagegen sieht er mit Paul Kirchhof seine Parteilinie für eine leistungsfähige Wirtschaftspolitik gestärkt. Mit mehr Leistungsbereitschaft, Fleiß und Disziplin den Wohlstand für alle erwirtschaften. Im übrigen halte er es für "eine Legende und Mär", der deutsche Staat habe kein Geld, nein! Die Steuereinnahmen steigen, aber Bundesfinanzminister Hans Eichel hat unverhältnismäßig hohe Ausgaben. Den Grünen bzw. Bundesministerin Renate Künast wirft er die "Abwicklung des Gentechnikstandorts Deutschland" vor.
Einen erneuten Zwischenruf versucht Westerwelle abzuwehren mit den Worten: "Es zwingt sie keiner, mich anzuhören". Für solche und andere Sätze erhält er auf seiner tagesaktuellen Charismakurve für diese Runde ein "Ungenügend".
Lupita - 30. Aug, 22:31